Der Umgang mit dem Ereignis

Der Ablauf nach dem Explosionsereignis

Zeitstrahl

Der Ablauf nach dem Explosionsereignis

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Unsere Maßnahmen

Wir hier bei der CURRENTA sind immer stolz darauf gewesen, dass Sicherheit bei uns an oberster Stelle steht – und das gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab dem ersten Tag im Unternehmen.

Wir wissen, dass das Vertrauen in unsere Arbeit erheblichen Schaden genommen hat.

Unsere Nachbarinnen und Nachbarn müssen sich darauf verlassen können, dass sie in unserem Umfeld sorgenfrei wohnen und uns vertrauen können.

Dieses Vertrauen wollen wir uns wieder erarbeiten. Wir werden unsere Sicherheitsstandards umfassend überprüfen und dort, wo wir entsprechende Hinweise haben, weiter verbessern. Wir werden transparent darüber informieren, was passiert ist und was sich ändern wird.

Zahlreiche Teams bei uns arbeiten daran, gemeinsam mit den Behörden die Geschehnisse am Unglückstag zusammenzutragen, den Unfall aufzuklären und Klarheit zu schaffen.

Der Austausch mit Ihnen ist uns wichtig. Wir werden Gelegenheiten schaffen, bei denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen direkt und persönlich mit uns besprechen können.

Ihr Vertrauen ist uns weiter sehr wichtig!

Hans Gennen

Hans Gennen

Chief Operating Officer
Technischer Geschäftsführer CURRENTA

Wir haben uns als Unternehmen der Situation gestellt und alles dafür getan, so schnell, umfassend und zuverlässig wie möglich zu informieren.

Warnung und Gefahrenabwehr

Dank an die Einsatzkräfte

Am 27. Juli 2021 um 9.37 Uhr ging der Notruf in der Sicherheitszentrale der Werkfeuerwehr in Leverkusen ein. Die Gefahrensituation vor Ort unter Kontrolle zu bekommen, Menschen zu retten, Verletzte zu versorgen und Opfer zu bergen, hatte in der Frühphase des Ereignisses höchste Priorität. Um 12.15 Uhr konnte die Feuerwehr vermelden: „Feuer aus“. Der Brand war gelöscht. Der Einsatz dauerte zu diesem Zeitpunkt aber noch an.

Stephan Hummel, Leiter der CHEMPARK Werkfeuerwehr

An der Unfallstelle

Die wichtigste Aufgabe der ersten Tage bestand darin, die Vermissten aufzufinden sowie die Anlagen im beschädigten Entsorgungszentrum und eventuell vorhandene Rückstände in Leitungen, Tanks und Lkw zu sichern. Nach dem Löschen des Brandes hat die CHEMPARK-Werkfeuerwehr in enger Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr Leverkusen und der Polizei Köln ein Bergungskonzept erstellt und umgesetzt.

Parallel zu diesen Arbeiten hat die Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen aufgenommen. Aktuell kann bereits ein großer Teil der Unglücksstelle, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen, durch die Einsatzkräfte der Werkfeuerwehr, der Polizei sowie Sachverständige betreten werden. So können die Untersuchungen zur Ursache des Explosionsereignisses fortgeführt werden. Hierbei unterstützt CURRENTA die zuständigen Behörden vollumfänglich.

Die beschädigten, aber nicht zerstörten Anlagenteile der Sonderabfallverbrennungsanlage werden in den kommenden Wochen einer eingehenden, detaillierten Inspektion durch von CURRENTA beauftragte Sachverständige unterzogen.

Tobias Dehling (Einsatzleiter Werkfeuerwehr) am 12.08.2021

Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 4. August 2021
04.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 5. August 2021
05.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 6. August 2021
06.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 9. August 2021
09.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 10. August 2021
10.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 11. August 2021
11.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 12. August 2021
12.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 13. August 2021
13.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 16. August 2021
16.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 17. August 2021
17.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 18. August 2021
18.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 19. August 2021
19.08.2021
Drohnenbild der Unfallstelle in Bürrig vom 20. August 2021
20.08.2021
23.08.2021
24.08.2021
25.08.2021
26.08.2021
27.08.2021
31.08.2021
02.09.2021
07.09.2021
09.09.2021
14.09.2021
16.09.2021
21.09.2021
23.09.2021

In der Nachbarschaft

Seit der Frühphase des Explosionsereignisses ist unser Luftmesswagen in den betroffenen Stadtteilen im Einsatz, um die Luftqualität zu überprüfen. Kurz nach Explosionsereignisbeginn ist eine Hotline für die Bevölkerung eingerichtet worden. Ein Schadensformular zur Meldung etwaiger Ansprüche steht für alle Betroffenen zur Verfügung. Sachverständige nehmen Kontakt mit allen Bürger*innen auf, die Schäden oder Reinigungsbedarf angemeldet haben. CURRENTA lässt die Reinigung entsprechender öffentlicher und privater Flächen sowie von Kraftfahrzeugen durchführen.

Reinigung und Schadensregulierung

Schon einen Tag nach dem Ereignis startete Currenta mit Kehrmaschinen eine Reinigungsaktion in den betroffenen Straßen. Zwar sieht das LANUV keine Gefährdung von Kinderspielplätzen, der Sand an Stellen, wo Rußpartikel gefunden wurde, wurde dennoch vorsorglich durch uns ausgetauscht. Darüber hinaus können Bürger*innen eventuelle Schäden über das Online-Schadensformular melden. Ein externer Sachverständiger meldet sich dann schnellstmöglich, um den Schaden zu regulieren.

Reinigung der Straßen
Reinigung von Fahrzeugen
Reinigung der Hauswände durch CURRENTA
Erneuerung von Spielplätzen

Statistik für den Zeitraum vom 27. Juli bis 5. September 2021

Hotline-Gespräche pro Tag
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*Abschaltung der Hotline: Kurz nach der Explosion am 27. Juli 2021 wurde aufgrund des hohen Anrufaufkommens die Nummer des Sicherheitstelefons im CHEMPARK auf die Hotline für die Nachbarschaft umgeschaltet. Wegen des geringen Anrufaufkommens der letzten Tage, wurde die Rufnummer am 6. September wieder auf das Sicherheitstelefon zurückgestellt.

Was waren die Anliegen der Anrufer*innen?
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(Angaben in Prozent)

Woher kamen die Anrufer*innen?
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27. Juli | 583
28. Juli | 362
29. Juli | 470
30. Juli | 289
31. Juli | 108
1. August | 34
2. August | 137
3. August | 112
4. August | 73
5. August | 98
6. August | 44
7. August | 16
8. August | 4
9. August | 40
10. August | 24
11. August | 23
12. August | 19
13. August | 12
14. August | 0
15. August | 2
16. August | 17
17. August | 9
18. August | 9
19. August | 8
20. August | 12
23. August | 8
24. August | 6
25. August | 8
26. August | 4
27. August | 3
28. August | 1
29. August | 1
30. August | 2
31. August | 6
1. September | 7
2. September | 6
3. September | 1
6. September* | 3
Köln-Dünnwald 6
Köln-Flittard 3
Köln-Höhenhaus 1
Köln-Merkenich 6
Köln-Mülheim 6
Köln-Niehl 3
Köln-Stammheim 4
Leverkusen-Alkenrath 9
Leverkusen-Bergisch Neukirchen 34
Leverkusen-Bürrig 995
Leverkusen-Hitdorf 29
Leverkusen-Küppersteg 109
Leverkusen-Lützenkirchen 49
Leverkusen-Manfort 27
Leverkusen-Opladen 235
Leverkusen-Quettingen 38
Leverkusen-Rheindorf 117
Leverkusen-Schlebusch 80
Leverkusen-Steinbüchel 17
Leverkusen-Wiesdorf 76
Sonstiges 714
Wer hat angerufen?
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1.287 Schäden bisher gemeldet*
  • Fahren Sie mit der Maus über die Grafik um Details anzuzeigen:

*Stand: 10.09.2021

Analytik

Was unsere Messungen ergeben haben

Nach dem Ereignis am 27. Juli 2021 im Entsorgungszentrum in Leverkusen-Bürrig haben wir ein eigenes umfassendes Untersuchungsprogramm für
Luft- und Feststoffproben durchgeführt. Das Labor der CURRENTA-eigenen Analytik hat in den Tagen und Wochen nach dem Ereignis insgesamt 63
Proben, davon 43 Luft- sowie 20 Feststoff- und Wischproben, aus der angrenzenden Nachbarschaft des Entsorgungszentrums analysiert. Bei
keiner der Proben wurden gesundheitsgefährdende Konzentrationen gemessen – das gilt auch für die Proben, die vom Landesamt für Natur-,
Umwelt- und Verbraucherschutz NRW und von Greenpeace genommen und analysiert wurden.

0
Proben wurden insgesamt genommen

davon

Icon Luftproben
0
Luftproben
Icon Feststoff- und Wischproben
0
Feststoff- und Wischproben

davon waren

0
Proben unterhalb der Nachweisgrenze
0
Proben mit Stoffkonzentrationen im nachweisbaren Bereich, aber ohne Gesundheitsrisiko

und somit gab es

0
Proben, die auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko hinweisen

In unserer Pressemitteilung finden Sie weitere Erklärungen zu den Ergebnissen. Für detailliertere Informationen finden Sie hier eine Tabelle mit den Messergebnissen (PDF).

Durchführung eines Biomonitorings für Einsatzkräfte

Am Explosionstag sowie während der Bergungsarbeiten in den folgenden Wochen wurde durch Currenta ein umfassendes Biomonitoring für die internen und externen Einsatz- und Bergungskräfte durchgeführt. Die Untersuchungen sind abgeschlossen, die Gesamtergebnisse sind wie folgt:

Biomonitoring – was ist das?

Biomonitoring ist in der chemischen Industrie ein Standardprozess zur Sicherstellung der Gesundheit von Mitarbeiter*innen bei ihrer täglichen Arbeit. Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge werden Personen, die einer Belastung durch Schadstoffe ausgesetzt sind oder bei denen eine solche Belastung vermutet wird, regelmäßig untersucht. Dabei werden Blut und Urin auf Gefahrstoffe oder deren Stoffwechselprodukte getestet. Ziel ist, die dauerhafte Belastung und eine damit verbundene mögliche Gesundheitsgefährdung zu erfassen, die erhaltenen Analysewerte mit entsprechenden Werten zur Beurteilung zu vergleichen und bei Bedarf Schutzmaßnahmen zu verbessern.

0
Proben wurden insgesamt genommen

davon

0
Blutproben
0
Urinproben

Diese Proben wurden auf ein breites Spektrum an Stoffen untersucht

Bei Bränden kommt es nahezu unabhängig von den am Brand beteilig­ten Materialien immer zur Bildung einer Vielzahl von Gefahrstoffen. Das umfassende Analysespektrum beinhaltet daher unter anderem für Brandeinsätze typische Stoffe wie Aceton, Benzol oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) sowie die zum Ereigniszeitpunkt im Tanklager befindlichen lösemittelhaltigen Produktionsrückstände. Weitere Informationen von der Unfallkasse NRW zu Gefahrstoffexpositionen im Feuerwehreinsatz auch hier.
0
Gesamtzahl validierter Gefahrstoff-Messwerte

Die Ergebnisse dieser Messwerte sind wie folgt:

0
Ohne Überschreitung
0
Überschreitungen des arbeitsmedizinischen Warnwertes (75% des Grenzwertes*)
0
Überschreitungen des arbeitsmedizinischen Grenzwertes*
*Als Grundlage für die Beurteilung wurden die Technischen Richtlinien für Gefahrstoffe (TRGS 903 und 910) angewandt. Die Grenzwerte legen fest, wie hoch die durchschnittliche Belastung maximal sein darf, wenn Mitarbeiter*innen 40 Jahre lang fünf Tage pro Woche und acht Stunden täglich dem betreffenden Stoff ausgesetzt sind.

Diese Überschreitungen betreffen:

0
Einsatzkräfte

(zwei davon mit mehreren Werten)

Umgang mit den 78 Einsatzkräften
  • Persönlicher Anruf und Anschreiben an die Betroffenen
  • Angebot der ärztlichen Beratung und Bewertung zu dem Thema Gesundheitsrisiko durch Grenzwertüberschreitung

  • Angebot der Kontrolluntersuchung/Messung

Frage an einen unabhängigen Experten: Wie sind diese Ergebnisse einzuschätzen?

„Die Werte sind aus meiner Sicht nicht hoch unter der Berücksichtigung, dass es ein einmaliges, unfallartiges Ereignis war.“

Prof. Dr. med. Hans Drexler

Direktor des Instituts und der Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Gewässerschutz

So sind wir mit dem Abwasser umgegangen

Bei dem Unfallereignis wurden über 2,5 Stunden 35.000 Liter Löschwasser pro Minute eingesetzt. Diese Wassermengen vermischten sich mit dem regulären Abwasser und Produktresten aus dem havarierten Tank. Sie wurden vollständig über die Sicherungssysteme in Auffangbehälter der Gemeinschaftskläranlage geleitet. Durch die Dauer des Einsatzes kam es zu einem kurzzeitigen Engpass im Auffangsystem. Die Löscharbeiten konnten nicht unterbrochen werden, um die Chance zu wahren, die Vermissten lebend zu bergen.

In dieser Notsituation entschied der Krisenstab, Teile der aufgefangenen Wassermengen kontrolliert in die Kläranlage einzuleiten, um – trotz des Engpasses im Auffangsystem – weitergehende Umweltschäden zu vermeiden. In der Kläranlage wurden die Wasserströme in dem üblichen Reinigungsprozess über mehrere Tage behandelt. Zusätzlich wurde Aktivkohle zur verbesserten Reinigung der Stoffbelastung eingesetzt. So konnte ein Großteil der Schadstoffe entfernt werden.

Es ist aktuell noch weiteres, belastetes Wasser vorhanden, das fachgerecht entsorgt werden muss. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden werden aktuell noch Reste der während des Ereignisses aufgefangenen Lösch- und Havarieabwässer entsorgt. Dies geschieht nach vorheriger Sonderbehandlung und der entsprechenden Analyse entweder über die Kläranlage oder durch Abtransport und Verbrennung des Abwassers in Sonderabfallverbrennungsanlagen.

Löscharbeiten und Vermisstensuche hatten Priorität.

Wie kam es zur Notsituation in der Kläranlage?

Für unsere Mitarbeiter*innen

Bio-Monitoring der Einsatzkräfte, um herauszufinden, ob die mehr als 500 Einsatzkräfte vor Ort in Bürrig möglicherweise freigesetzten Gefahrstoffen ausgesetzt waren.

Newsticker im Intranet myCURgroup seit dem 27. Juli 2021, 10:05 Uhr, mehrmals täglich aktualisiert

Erstinformation | Updates zur Lage vor Ort | Briefe und Videostatements der Geschäftsführung | Links zu Streams der Pressekonferenzen (CURRENTA, Stadt Leverkusen) | Brief der Arbeitnehmervertreter*innen

Webcast mit der Geschäftsführung sowie Arbeitnehmervertreter*innen zur persönlichen Information der Mitarbeiter*innen

Psychosoziale Beratung für die Mitarbeiter*innen, die Bedarf haben
Einrichtung einer digitalen Trauerseite und eines physischen Trauerortes

Noch immer ist die gesamte Belegschaft an allen Standorten zutiefst über dieses tragische Ereignis erschüttert.

Wir alle wissen, dass hohe Arbeits- und Prozesssicherheit die Grundlage für unsere Arbeit ist. Dessen sind wir uns tagtäglich bewusst und deshalb ist es so schwer für uns zu begreifen, wie etwas derartig schlimmes geschehen konnte.

Als Betriebsräte erwarten wir, dass die Ursachen detailliert aufgeklärt werden. Wir müssen verstehen, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Denn eines ist klar: so etwas darf nie wieder passieren.

Natürlich werden wir uns dafür einsetzen, dass aus den Erkenntnissen konkrete Maßnahmen abgeleitet werden und dass wir als Unternehmen und Belegschaft daraus lernen.

Wir werden unseren Teil als Betriebsrat dazu beitragen, dass vollständige Transparenz gegeben ist – in Verantwortung gegenüber den Betroffen, unseren Kolleginnen und Kollegen an den Standorten und der Nachbarschaft.

Detlef Rennings, Gesamtbestriebsratsvorsitzender

Detlef Rennings

Gesamtbetriebsratsvorsitzender CURRENTA